
Verhütungsmethoden
Es gibt viele Verhütungsmethoden, um unerwünschte Schwangerschaften zu verhindern. Diese Methoden können chirurgisch sein, aber auch in Form von oral einzunehmenden Medikamenten oder intramuskulären Injektionen angewendet werden.
Jede Methode hat ihre eigene Schutzrate und Wirkungen, ebenso wie eigene Vorteile und Nachteile.
Schutz mit Spirale
Die im Volksmund als Spirale bekannten Intrauterinprodukte sind eine Art Plastikgerät, das in die Gebärmutter eingesetzt wird. Dieses Gerät ist etwa 4 Zentimeter groß und hat kleine ausklappbare Arme. Es gibt hormonhaltige und kupferhaltige Spiralen, die die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft stark reduzieren.
Kupferfreie Spiralen schaden der Brust nicht, können jedoch die Menstruationsblutung erhöhen. Dies kann das Wachstum von mikrobiell ernährten Mikroorganismen begünstigen und wiederkehrende Infektionen fördern. Hormonelle Spiralen hingegen reduzieren die Blutung und damit auch das Risiko von Infektionen.
Die Schutzdauer von Kupferspiralen beträgt ungefähr 10 Jahre bei einer Schwangerschaftswahrscheinlichkeit von etwa 1%. Hormonspiralen halten etwa 5 Jahre. Sie wirken, indem sie Hormone freisetzen, die den Schleim verdicken und somit das Eindringen von Spermien erschweren.
Schutz durch Tubenligatur
Die Tubenligatur ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Eileiter der Frau gebunden werden. Meist erfolgt dies minimal-invasiv durch eine Laparoskopie, die etwa eine halbe Stunde dauert. Manchmal wird ein kleiner Schnitt neben dem Nabel gemacht, um die Eileiter zu finden, durchzuschneiden, zu binden und den Schnitt zu schließen.
Der Eingriff kann unter Vollnarkose offen oder laparoskopisch durchgeführt werden. Diese Methode ist nahezu 100% wirksam und hat keine Nebenwirkungen. Der ideale Zeitpunkt für die Operation ist kurz nach der Menstruation.
Die Methode verändert weder das sexuelle Verlangen noch das hormonelle Gleichgewicht oder die Körperstruktur der Frau. Aufgrund der schwierigen Rückgängig-Machbarkeit und der reduzierten Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft wird sie vor allem von Frauen gewählt, die keine Kinder mehr bekommen möchten.
Schutz durch Antibabypille
Antibabypillen verhindern den Eisprung, indem sie das hormonelle Gleichgewicht regulieren. Dadurch kann keine befruchtungsfähige Eizelle entstehen, und eine Schwangerschaft tritt nicht ein.
Als eine der am häufigsten bevorzugten Methoden bieten Pillen bei regelmäßiger Einnahme nahezu 99% Schutz.
Die Einnahme erfolgt 21 Tage lang, beginnend am ersten Tag der Menstruation, danach folgt eine 7-tägige Pause, bevor die Einnahme erneut beginnt.
Schutz durch Verhütungsring
Verhütungsringe, die hormonell wirken, sind hautfarben und etwa 3 bis 4 Zentimeter groß. Diese Ringe wirken auf die Eierstöcke und bieten einen hohen Schutz vor Schwangerschaft.
Sie werden zu Beginn der Menstruation angewendet und können außerhalb der Brust am Arm, Bein, Bauch oder Rücken angebracht werden. Eine Packung enthält 3 Ringe, die wöchentlich gewechselt werden. Nach 7 Tagen Pause wird die Anwendung wiederholt.
Schutz durch Verhütungsspritze
Die Verhütungsspritze ist eine beliebte Methode bei Personen, die andere Methoden nicht bevorzugen oder die Einnahme der Pille vergessen haben. Sie bietet eine einfache Anwendung und langanhaltenden Schutz.
Dank der enthaltenen Östrogen- und Progesteronhormone verhindert sie den Eisprung und verdickt die Gebärmutterschleimhaut, sodass das Eindringen von Spermien erschwert wird. Die Schutzrate ist sehr hoch, die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft liegt bei etwa 1%.
Die Spritzen werden monatlich oder alle drei Monate verabreicht und intramuskulär injiziert. Selten kann es zu Libidoverlust oder Brustempfindlichkeit kommen.
Schutz durch Implantate
Implantate enthalten hormonelle Medikamente, die auf die Eierstöcke wirken und etwa 3 Jahre lang vor einer Schwangerschaft schützen. Das enthaltene Progesteron verdickt den Schleim am Gebärmutterhals, was das Durchdringen von Spermien verhindert. Außerdem wird die Schleimhaut in der Gebärmutter dünner, sodass eine befruchtete Eizelle sich schlechter einnisten kann.
Diese Methode wird während der Menstruation angewendet. Das Implantat wird mit einem kleinen Eingriff unter die Haut am Oberarm eingesetzt. Die häufigste Nebenwirkung ist unregelmäßige Menstruation.