
Was sind die Bedingungen für eine vaginale Geburt nach einem Kaisersch
Eine vaginale Geburt nach einem Kaiserschnitt (VBAC) bedeutet, dass eine Frau nach einem vorherigen Kaiserschnitt bei einer späteren Schwangerschaft vaginal entbindet. Für eine vaginale Geburt nach einem Kaiserschnitt müssen bestimmte gesundheitliche Voraussetzungen erfüllt sein.
Die vaginale Entbindung nach einem Kaiserschnitt birgt einige Risiken, weshalb früher Frauen empfohlen wurde, nach einem Kaiserschnitt auch die nächste Geburt per Kaiserschnitt durchzuführen.
Der Hauptgrund dafür war, dass die während des Kaiserschnitts vorgenommenen Schnitte in der Gebärmutter nicht wie normales Gewebe verheilen konnten. Das Risiko eines Risses dieser Narbe während der Wehen stellte eine Gefahr für Mutter und Kind dar. Dieses Risiko liegt jedoch nur bei etwa 1 bis 3 Prozent.
Nach Abwägung dieses Risikos wird heutzutage eine vaginale Geburt nach einem Kaiserschnitt häufiger in Betracht gezogen. Allerdings ist das Risiko individuell unterschiedlich, weshalb die Geburtsart immer gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt entschieden werden sollte.
Ist eine vaginale Geburt nach Kaiserschnitt sicher?
Es gibt Faktoren, die das Risiko einer vaginalen Geburt nach einem Kaiserschnitt erhöhen oder verringern. Wenn eine Frau bereits eine vaginale Geburt hatte oder zuvor erfolgreich eine VBAC erlebt hat, steigen die Chancen für eine weitere vaginale Geburt.
Wenn eine Frau einmal vaginal entbunden hat, danach einen Kaiserschnitt hatte, kann sie ihr drittes Kind erneut vaginal zur Welt bringen.
Geburtsvorbereitungskurse und die Unterstützung durch eine Hebamme während der Geburt können die Chancen auf eine erfolgreiche vaginale Geburt nach einem Kaiserschnitt erhöhen.
Wann ist eine vaginale Geburt nach Kaiserschnitt möglich?
Für eine vaginale Geburt nach einem Kaiserschnitt sollte eine bestimmte Zeit verstrichen sein. Diese Zeitspanne variiert individuell, beträgt aber im Durchschnitt 2 bis 2,5 Jahre, da die Gewebeheilung nach einem Kaiserschnitt Zeit benötigt.
Ein zu kurzer Abstand zwischen den Geburten erhöht das Risiko eines sogenannten Uterusruptur, also eines Gebärmutterrisses, was ein entscheidender Grund ist, den empfohlenen Zeitraum einzuhalten.
Wann wird eine vaginale Geburt nach Kaiserschnitt nicht empfohlen?
- Wenn ein Kaiserschnitt aus medizinischen Gründen weiterhin notwendig ist oder gesundheitliche Probleme eine natürliche Geburt ausschließen.
- Wenn der Schnitt in der Gebärmutter beim Kaiserschnitt vertikal erfolgte.
- Wenn die Frau bereits eine Gebärmutteroperation (z. B. Myomentfernung oder Hysteroskopie) hinter sich hat.
- Bei Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, die das Risiko erhöhen.
- Wenn das Becken zu schmal oder anatomisch ungeeignet für eine vaginale Geburt ist.
- Wenn das erwartete Geburtsgewicht des Babys über 4000 Gramm liegt.
- Wenn nach ausführlicher Aufklärung keine sicheren Bedingungen gewährleistet werden können.