
Schwangerschaftsüberwachung
Die Schwangerschaftsüberwachung ist für eine gesunde Schwangerschaft und eine komfortable Geburt von großer Bedeutung. Sie beginnt mit der Feststellung der Schwangerschaft. Handelt es sich um eine Einlingsschwangerschaft, sollte in den ersten drei Monaten alle zwei Wochen eine Kontrolle erfolgen.
Anschließend finden, sofern vom Arzt nicht anders empfohlen, monatliche Kontrolluntersuchungen statt. In dieser Phase werden die Risiken der Schwangerschaft und der Gesundheitszustand der Mutter analysiert. Falls Risikofaktoren wie fortgeschrittenes Alter, sehr junges Alter, starkes Über- oder Untergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Anämie oder Gebärmutteranomalien bestehen, können die Kontrollen häufiger notwendig sein.
Wann ist das Baby im Ultraschall sichtbar?
Die Fruchthöhle ist ab der 5. Schwangerschaftswoche im Ultraschall sichtbar. Sie ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Struktur. Ab der 6. bis 7. Woche können die Herzschläge des Babys gehört werden.
Welche Untersuchungen erfolgen bei der ersten Vorsorgeuntersuchung?
Bei Rhesusunverträglichkeit wird ein indirekter Coombs-Test durchgeführt. Danach erfolgen Blutgruppenbestimmung, Blutbild, Leber- und Nierenwerte, Urinkultur, Urinuntersuchung, Schilddrüsenfunktion, Hepatitis- und TORCH-Serologien (wie Röteln, Toxoplasmose).
Untersuchungsintervalle während der Schwangerschaft
- In der 6.–8. Woche werden die Fruchthöhle, die Lage des Embryos, Einzel- oder Mehrlingsschwangerschaft sowie Standard-Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt.
- In der 10.–14. Woche wird per Ultraschall die Nackenfalte des Babys gemessen. Ein Ersttrimesterscreening wird durchgeführt. Ist dieses auffällig, kann zur weiteren Diagnostik eine Amniozentese erfolgen – eine Probe der Fruchtwasserflüssigkeit per Nadelentnahme.
Durch diesen Test können Erkrankungen wie das Down-Syndrom frühzeitig erkannt werden. Auch ein NIPT-DNA-Test kann zur Analyse der genetischen Struktur des Babys durchgeführt werden.
- In der 16.–18. Woche erfolgt ein Vierfachtest, ebenfalls per Blutabnahme. Auch hier kann bei auffälligem Ergebnis eine Amniozentese notwendig werden.
- In der 20.–24. Woche ist die Organentwicklung des Babys weitgehend abgeschlossen. Eine detaillierte Ultraschalluntersuchung durch einen Perinatologen wird durchgeführt, bei der etwa 80 % der Anomalien erkannt werden können.
- Zwischen der 24. und 28. Woche wird ein Glukosetoleranztest zur Diagnose von Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) durchgeführt.
- Bei Rhesusunverträglichkeit wird in der 28. Woche eine Anti-D-Prophylaxe (Injektion) verabreicht.
- Zwischen der 28. und 36. Woche erfolgen regelmäßige Ultraschallkontrollen. Es wird auf Harnwegsinfekte geachtet und Gewicht sowie Blutdruck der Mutter überwacht.
- Ab der 36. Woche gibt der Gynäkologe eine Empfehlung zur Geburtsmethode. Liegt ein Hinderungsgrund für eine vaginale Geburt vor, wird ein Kaiserschnitt geplant. Der Zustand des Babys wird per CTG (NST) kontrolliert. Die CTG-Untersuchungen erfolgen ab der 36. Woche wöchentlich, ab der 40. Woche alle 2–3 Tage.
- Nach der 40. Woche wird die Schwangere alle 2–3 Tage kontrolliert. Falls die Geburt nicht einsetzt, kann eine medizinische Einleitung notwendig sein.