
Was ist eine Abtreibung und in welchen Fällen wird sie durchgeführt?
Die Kürettage, ein chirurgischer Eingriff, den Gynäkologen zur Entfernung von Gewebe aus der Gebärmutter durchführen, wird häufig zur Beendigung unerwünschter Schwangerschaften eingesetzt.
Abtreibung, auch Kürettage genannt, ist im Grunde die Reinigung der Gebärmutter und wird entgegen der Annahme nicht nur bei Schwangeren zur Schwangerschaftsbeendigung angewendet.
Was ist eine Kürettage?
Die Kürettage, im Volksmund als Abtreibung bekannt, ist korrekt bezeichnet die Entfernung von Gewebe aus der Gebärmutter. Sie wird nicht nur zur Beendigung unerwünschter Schwangerschaften verwendet, sondern auch bei abnormalen vaginalen Blutungen und in vielen anderen Therapieansätzen. In unserem Land ist die Kürettage zur freiwilligen Schwangerschaftsbeendigung bis zur 10. Schwangerschaftswoche legal.
Wie wird die Kürettage durchgeführt?
Die Kürettage wird in der Regel unter Sedationsanästhesie durchgeführt und erfolgt mit hohlen Kanülen. An das außen liegende Ende der Kunststoffkanüle wird eine Spritze oder ein elektrisches Vakuumgerät angeschlossen, um unerwünschtes Gewebe in der Gebärmutter zu entfernen. Im Vergleich zu früheren Methoden ist dieser Eingriff viel sicherer und risikoärmer. Die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen wie Blutungen oder Infektionen ist gering.
Der Ablauf ist wie folgt:
Zuerst wird die Patientin auf den gynäkologischen Tisch gelegt und mit einem sterilen Tuch abgedeckt. Die Vagina wird mit einer sterilen Lösung gereinigt. Danach wird ein Einweg-Spekulum eingeführt. Der Gebärmutterhals wird geöffnet und spezielle, hohle Kunststoffkanülen werden in die Gebärmutter eingeführt.
Durch die Kanüle wird die Gebärmutter gereinigt, anschließend wird mit der Spritze ein Unterdruck erzeugt. Die Kontrolle erfolgt per Ultraschall. Wenn alles in Ordnung ist, wird das Spekulum entfernt und der Eingriff beendet. Nach dem Eingriff wird die Patientin 1 bis 2 Stunden überwacht und zur Ruhe gelegt.
Welche Risiken birgt die Kürettage?
- Blutungen
- Zurückbleibende Gewebeteile
- Infektionen
- Asherman-Syndrom (Verwachsungen in der Gebärmutter)
- Perforation der Gebärmutter
- Fortbestehen der Schwangerschaft
- Hämatometra (Blutansammlung in der Gebärmutter)
All diese Komplikationen sind zwar selten, können aber bei einer Kürettage auftreten.
Worauf sollte man nach einer Kürettage achten?
- Die Patientin kann nach dem Eingriff die Toilette benutzen.
- Nach dem Toilettengang sollte die Reinigung mit warmem Wasser von vorne nach hinten erfolgen.
- Der Genitalbereich sollte vorsichtig abgetrocknet und nicht feucht gelassen werden.
- Zur Beobachtung von Blutungen nach der Kürettage sollten Binden verwendet werden.
- Blutungen über einen Zeitraum von 10 bis 15 Tagen sind normal. Wenn der Ausfluss unangenehm riecht und von hohem Fieber begleitet wird, besteht Infektionsgefahr und es sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
- Nach der Kürettage ist das Duschen stehend unbedenklich.
- Die erste Menstruation tritt 4 bis 6 Wochen nach der Kürettage ein.
- Zur Kontrolle sollte 10 Tage nach dem Eingriff ein Arzttermin wahrgenommen werden, besonders nach Erhalt des Pathologieergebnisses.