
Arten von Gebärmutter (Uterus)
Das weibliche Genitalorgan, bestehend aus Gebärmutter, Eileitern und dem oberen Teil der Vagina, entsteht durch die Verschmelzung zweier Kanäle, der sogenannten Müller-Gänge, in der Bauchregion auf der Mittellinie. Der darunterliegende Bereich, bestehend aus dem unteren Teil der Vagina, dem Gebärmutterhals und dem Scheideneingang, bezeichnet eine Hautfalte, die nach innen in die sogenannte Urogenitalsinus wächst.
Diese Organe können durch angeborene oder erworbene Probleme beeinträchtigt werden. Die häufigsten angeborenen Fehlbildungen der weiblichen Organe sind Formstörungen der Gebärmutter, die durch das Nichtverschmelzen der Müller-Gänge verursacht werden.
Häufigste Probleme bei Frauen mit Müller-Gang-Anomalien:
- Unfruchtbarkeit
- Frühe Fehlgeburten und Frühgeburten während der Schwangerschaft
- Wachstums- und Entwicklungsstörungen des Fötus
- Lageanomalien des Fötus im Mutterleib
- Anomalien der äußeren Membran, Plazenta und deren Lage
- Anomalien verschiedener Organe des Fötus
- Ausbleiben der Menstruation, Schmerzen während der Periode, Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr sowie Bauch- und Leistenschmerzen
Angeborene Fehlbildungen und strukturelle Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane treten bei etwa 0,1–0,5 % der Frauen auf. Bei Frauen, die aufgrund von Unfruchtbarkeit einen Spezialisten aufsuchen, liegt die Rate solcher strukturellen Anomalien bei etwa 3 %. Bei wiederholten Fehlgeburten liegt diese Rate bei 5–10 %, und bei späten Schwangerschaftsverlusten und Frühgeburten bei etwa 25 %. Uterusanomalien werden in 7 Gruppen eingeteilt:
Hypoplasie/Agnesie: In dieser Anomaliegruppe ist die Gebärmutter entweder gar nicht vorhanden oder sehr undeutlich entwickelt. Am häufigsten fehlt die Gebärmutter, der Gebärmutterhals und der obere Teil der Vagina. Dies wird als Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom bezeichnet. Betroffene Frauen können auf natürlichem Weg nicht schwanger werden.
Einhorner Gebärmutter (Unicornuat): Dies ist eine der seltensten Anomalien. Ein Kanal ist ganz oder nahezu vollständig nicht entwickelt. Die Hälfte der Gebärmutter fehlt in diesem Fall.
Zweihörnige Gebärmutter (Didelfis): Die Kanäle, die die Gebärmutter bilden, verschmelzen nicht vollständig. In diesem Fall gibt es zwei Gebärmutterhöhlen und zwei Gebärmutterhälse. Es kann auch eine Wand in der Vagina vorhanden sein.
Zweigipfelige Gebärmutter (Bikornuat): Die Form der Gebärmutter ähnelt bei dieser Anomalie eher einem Herzen als einer Birne. Sie ist oben eingekerbt. Der Raum, in dem sich der Fötus entwickelt, ist verengt.
Septierte Gebärmutter: Die Wand zwischen den zwei Hörnern verschwindet nicht. Diese Wand kann bis zum Gebärmutterhals reichen und ganz oder teilweise vorhanden sein. Dies kann während der Schwangerschaft Probleme verursachen.
Gekrümmte (Arkuate) Gebärmutter: Es gibt nur eine Gebärmutterhöhle, deren oberer Teil flach oder geneigt ist, jedoch mit einem kleinen Einschnitt. Dies führt meist nicht zu Problemen während der Schwangerschaft.
Wie wird eine Uterusanomalie diagnostiziert?
Bei Frauen mit Problemen, schwanger zu werden, werden detaillierte Untersuchungen durchgeführt. Viele Anomalien der Gebärmutter können durch Ultraschall erkannt werden, der von außen über den Bauch oder von innen über die Vagina durchgeführt wird.
Manchmal wird eine Röntgenkontrast-Untersuchung namens Hysterosalpingographie (HSG) durchgeführt, bei der ein Kontrastmittel in die Gebärmutter injiziert wird. Danach werden die Gebärmutter und Eierstöcke sichtbar gemacht. Bei Bedarf können auch Laparoskopie oder Hysteroskopie eingesetzt werden.
Wie wird behandelt?
Einige Uterusanomalien lassen sich relativ einfach behandeln. Andere Behandlungen können risikoreich sein. Daher sollte die Therapie in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Arzt entschieden werden. Bei manchen Anomalien kann eine Hysteroskopie durchgeführt werden.